Hal Fosters „Prinz Eisenherz“ gehört zu den großen Klassikern des Abenteuer-Comicstrips und hat zahlreiche Künstler beeinflusst. Seit 1937 erscheint in den amerikanischen Zeitungen jeden Sonntag ein neues Kapitel in Farbe, und mittlerweile gibt es den Strip natürlich auch online.
Seit einigen Jahren schreibt Mark Schultz, der schon „Superman“ verfasst und die just neu aufgelegte Werkausgabe von Robert E. Howards „Conan“-Prosa-Erzählungen illustriert hat, die Abenteuer des Prinzen zu Zeiten von König Arthus. Als Zeichner hat im vorherigen Album Thomas Yeates von Gary Gianni übernommen – Yeates kennt man für seine Arbeit an „Swamp Thing“, „Conan“ und „Zorro“.
Am 6. Oktober 2013 erschien von Schultz und Yeates im Original die beachtliche Wegmarke des 4.000 Sonntagstrips von „Prince Valiant“, der ausschnittweise das Cover des neuesten deutschen Softcover-Sammelbands ziert.
Darin wird ebenfalls deutlich: Die Geschichten und ihr Protagonist haben sich im Laufe der Jahrzehnte entwickelt. Selbstverständlich sucht der älter gewordene Eisenherz wie eh und je das Abenteuer, doch gibt es inzwischen eben noch die Großfamilie-Eisenherz, die seiner Rückkehr harrt und über die sich der Ehemann und Vater Gedanken macht. Als Eisenherz und Ritter Gawain im aktuellen Band nach ihrem Eingreifen in eine Bauern-Revolte das heimische Camelot erreichen, muss Eisenherz so etwa feststellen, dass sich seine Familie vernachlässigt fühlt, weshalb er zur Wiedergutmachung mit Frau, Sohn und Töchtern auf große Abenteuerfahrt geht…
Viele Fans der Foster’schen Tugenden hatten mit dem Fantasy-Einschlag unter Schultz und Gianni so ihre Probleme und werden sich freuen, dass Schultz und Yeates im Moment auf fantastische Einschläge verzichten, während sie den Eisenherz-Clan auf der ersten Etappe ihrer Reise bis zum Mittelmeer begleiten.
Mark Schultz, Thomas Yeates: Prinz Eisenherz Bd. 89: Familienbande. Carlsen, Hamburg 2015. 48 Seiten, € 12,00
