„Dickie“ – Ungewöhnlich frech und witzig

Wo der Sarkasmus zuhause ist…

Dickie_cvrDickie, das ist fast ganz normaler Kerl, etwas gemütlich, nicht allzu clever, aber irgendwie ganz nett. Ein Bauer, der in ländlicher Gegend lebt und alles gemütlich angeht. Pieter de Poorteres Figur debütierte 2001 und ist seitdem aus flämischen und niederländischen Zeitungen nicht mehr wegzudenken.

Es sind keine Strips im herkömmlichen Sinn, die Länge der Geschichten variiert. So wie auch die Umstände variieren, denn so gerne De Poortere seinen Dickie auch in seiner angestammten Umgebung zeigt und das Geschehen sarkastisch dokumentiert, so gerne zeigt er auch Alternativ-Versionen seines Helden – quer durch die Menschheitsgeschichte. Ob als Adam oder Steinzeitmensch, als Dämlack, der nach Nahost gelockt wird, um als Bauernopfer zu fungieren, als Noah, Moses, Römer, Astronaut oder Cowboy, so richtig gut endet das alles für den Weltbürger Dickie nie.

Die Geschichten kommen ohne Dialoge aus. Die locker-sympathischen Zeichnungen stehen in der Regel im starken Kontrast zu den teils frechen Geschichten, deren Ende nicht selten eine bitterböse Note beinhaltet. Der letzte Strip zeigt das besonders schön, wenn die Erde immer kleiner wird und man erkennt, was unsere Galaxie eigentlich ist – nur ein Kackhaufen Gottes. Das muss man sich auch erst mal trauen!

Pieter de Poortere: Dickie. Avant-Verlag, Berlin 2016. 216 Seiten, € 29,95