Man merkt, dass der „Wonder Woman“-Film naht, denn bei Panini wird der Ausstoß an Titeln mit der Amazone aus Themyscira deutlich erhöht. Sogar so sehr, dass man beim aktuellen Material auf dem Laufenden ist, weswegen der Blick in die Vergangenheit gerichtet wird.
„Wonder Woman: Götter von Gotham“ führt zurück in die frühen Jahre des Jahrtausends und damit auch zu einer Zeit, die vor dem aktuellen DC-Universum stattfand. Man hat sich für den Vierteiler „Götter von Gotham“ entschieden, der in den US-Ausgaben 164 bis 1967 gebracht wurde, geschrieben und gezeichnet von Phil Jimenez, der beim Texten etwas Unterstützung von J.M. DeMatteis hatte.
Dass die Geschichte nicht Teil des „New 52“ ist, ist nicht weiter tragisch, zumal gerade eben mit „Rebirth“ ohnehin alles miteinander vermengt wird, denn dieses Epos kann man im Grunde ohne nennenswerte Vorkenntnisse lesen. Die Götter der Zweitracht, der Furcht und des Schreckens halten Einzug in Gotham und bemächtigen sich der Körper von Joker, Scarecrow und Poison Ivy. Der Dunkle Ritter und seine Verbündeten sind allein dieser göttlichen Bedrohung nicht gewachsen, weswegen Diana nach Gotham kommt und mit Hilfe von Artemis in den Kampf eingreift.
Die Mixtur aus griechischer Mythologie, moderner Superheldenerzählung und Science Fiction gelingt sehr gut. Garniert wird das Ganze mit reichlich Pathos, wenn die wackeren Helden sich in den Kampf stürzen. Das liest sich sehr geschmeidig, wirklich großartig ist dieser Comic aber wegen Jimenez‘ Zeichnungen, der nach George Perez, dessen legendärer Run aus den späten 1980er Jahren unvergessen ist, wohl der detaillierteste und mitreißendste Zeichner ist, der sich jemals an Wonder Woman versucht hat.
Eine Leseprobe gibt es hier.
J.M. DeMatteis, Phil Jimenez: Wonder Woman – Götter von Gotham. Panini, Stuttgart 2017. 96 Seiten, € 12,99