„Monika“ präsentiert futuristischen Crime-Noir.
„Geschlossene Augen in der Finsternis“ – das ist das Passwort, damit Monika in den elitären und verruchten Club Eleusis Einlass erhält. Mit Perücke und unter falschem Namen stürzt sie sich in diesen Ball der Masken, auf der Suche nach einem Mann, der wissen könnte, was mit ihrer Schwester Erika passiert ist.
Zeichner Guillem March, hierzulande vor allem durch seine „Catwoman“-Arbeiten bekannt, versteht es, die Seiten mit sexueller Spannung aufzuladen. Seine Erotik ist niemals plump, immer filigran, schön, zum Träumen einladend. So wie seine Hauptfigur, die er zusammen mit Autor Thilde Barboni erschaffen hat. Monika entstand aus zwei Visionen, wie Barboni erklärt: „Aus der des Szenaristen und der des Zeichners. Diese Alchemie, diese imaginäre Verbindung führte zu einer dritten Wesenheit: Monika, so wie man sie im Album entdeckt.“
Zu entdecken gibt es viel, denn Barboni hat eine mysteriöse Geschichte ersonnen, in der es nicht nur um die Suche nach der Schwester geht. Auch Monikas Vergangenheit wird langsam enthüllt, ihr Freund Theo arbeitet an einem Androiden, und der Politiker Christian Epson, der sich für Versöhnlichkeit zwischen Christen und Muslimen einsetzt, wird Ziel einer Anschlagsserie.
Es sind Marchs kühl kolorierte Zeichnungen, die in die Geschichte hineinziehen, aber es ist das vielschichtige Mysterium, das wirklich gespannt macht auf den zweiten Band „Vanilla Dolls“, mit dem dieser außergewöhnliche Thriller abgeschlossen wird.
Thilde Barboni, Guillem March: Monika 1 – Ball der Masken. Panini, Stuttgart 2015. 64 Seiten, € 14,99