Vor 80 Jahren, am 30. März 1939 schrieben Bob Kane und Bill Finger Comicgeschichte: In #27 der „Detectice Comics“ löste der „Dunkle Ritter“ Batman seinen ersten Fall. Die Fülle der seither erschienen Comicseiten ist unüberschaubar und für Neulinge unmöglich zu händeln. Vorhang auf also für die 10 besten Batman-Comics, die ein wunderbarer Grundstein sind, um die Welt des urbanen Rächers kennenzulernen.
BATMAN: DAS ERSTE JAHR
Es gibt viele Comics, in denen erzählt wird, wie Bruce Wayne zu Batman wurde, aber keinen zweiten wie diesen. Denn neben Wayne geht es auch ganz zentral um den Polizisten James Gordon, der im korrupten Gotham zum treuen Mitkämpfer des Rächers wird. Aber das hat seinen Preis. Nie ist diese Stadt und diese Geschichte so atmosphärisch inszeniert geworden, so nah am großen amerikanischen Kriminalroman. Ein unerreichtes Meisterwerk.
Frank Miller, David Mazzuchelli: Batman: Das erste Jahr. Panini, Stuttgart 2006. 100 Seiten, €9,99
GOTHAM CENTRAL
In „Gotham Central“ widmen sich die geschätzten Batman-Autoren Ed Brubaker (Velvet) und Greg Rucka (Lazarus) den Cops von Gotham. In einer Stadt voller Super-Freaks, wo Batman einem jederzeit den aktuellen Fall wegschnappen kann, ist es hart, ein Polizist zu sein. Mehr Cop-Krimi als Superhelden-Action, und dabei sensationell gut.
Greg Rucka, Ed Brubaker, Michael Lark: Gotham Central Bd. 1. Panini, Stuttgart 2015. 124 Seiten, € 14,99
BATMAN: THE KILLING JOKE
Der dunkle Ritter definiert sich auch und vor allem über seine Gegner, und keiner ist größer, wahnsinniger und populärer als der Joker. Und keine Geschichte mit diesem stets lächelnden Irren kann „The Killing Joke“ das Wasser reichen. Alan Moore (Watchmen) und Brian Bolland bringen alles, was man über diese Figur sagen kann, auf den Punkt. Im Grunde nur eine kleine, tragische Geschichte, aber eine, die man nie vergisst.
Alan Moore, Brian Bolland: Batman: The Killing Joke. Panini, Stuttgart 2008. 100 Seiten, € 12,99
HARLEY QUINN: MAD LOVE
Die Batman-Trickserie der 90er war grandios – ein Verdienst von Bruce Timm und Paul Dini. In der preisgekrönten Batman-Graphic-Novel „Harley Quinn: Mad Love“ nutzten diese beiden dann die Ästhetik der Trickserie und erzählten die Herkunftsgeschichte von Jokers verrückter Flamme, die 1992 in der Animationsserie debütierte und dieses Jahr in „Suicide Squad“ von Margot Robbie verkörpert wird. Eine zeitlos gute Geschichte.
Paul Dini, Bruce Timm u.a: Harley Quinn: Mad Love. Panini, Stuttgart 2016. 180 Seiten, €16,99
BATMAN: FACES
Two-Face stand zwar immer im Schatten des Jokers, gehört aber dennoch in die erste Reihe der interessantesten Schurken, mit denen es Batman immer wieder aufs Neue zu tun bekommt. Es lohnt sich, nach dieser Anfang der 1990er entstandenen Story zu suchen, denn sie zeigt Ausnahmetalent Matt Wagner auf dem Höhepunkt seiner Kunst. Eine schlau eingefädelte, sagenhaft wilde Pulp-Geschichte, in der Two-Face eine Armee von deformierten Sklaven aufbaut.
Matt Wagner: Batman: Faces. DC Comics, New York 2008. 96 Seiten, $ 12,99. Sprache: Englisch. Auf Deutsch nur antiquarisch als „Batman 17: Die Insel der Freaks“ (Carlsen)
BATMAN: NACHT DES SCHRECKENS
Autor Jeph Loeb und Zeichner Tim Sale schufen gemeinsam viele moderne Klassiker für Marvel und DC. In Batmans Welt arrangierten sie unter anderem die Epen „Das lange Halloween“ und „Dark Victory“ – und den düsteren Kurzgeschichtenband „Nacht des Schreckens“. Besser kann man Batman nicht in Szene setzen.
Jeph Loeb, Tim Sale: Batman – Nacht des Schreckens. Panini, Stuttgart 2012. 188 Seiten, € 16,95
SUPERMAN/BATMAN: WORLD’S FINEST
Ein wunderbarer Versuch, den Sense of Wonder des Goldenen Zeitalters der US-Comics einzufangen. Dave Gibbons (Watchmen) und Steve Rude lassen die ganz große Bedrohung und das ganz große Pathos im Schrank und erzählen ein amüsantes Abenteuer über Batman und Superman, die sich zusammenraufen müssen, weil ihre Erzfeinde (sprich der Joker und Lex Luthor) die Städte gewechselt haben, um die Helden zu ärgern. Das ist sehr spielerisch, sehr amüsant und grafisch wunderbar nostalgisch.
Dave Gibbons, Steve Rude: Superman/Batman: World’s Finest. DC Comics, New York 2012. 176 Seiten, $ 17,99. Sprache: Englisch. Auf Deutsch nur antiquarisch als „Batman 9: Fremdes Terrain“ (Carlsen)
BATMAN: ARKHAM ASYLUM
Die Graphic Novel „Arkham Asylum“ von Autor Grant Morrison und Künstler Dave McKean entstand bereits 1989 – und ist bis heute ein ewiger Bestseller und Klassiker. Gothams berühmt-berüchtigte Irrenanstalt dient als Kulisse einer symbolschwangeren, referenzreichen Dekonstruktion von Batman, seiner Widersacher und des Asylums selbst.
Grant Morrison, Dave McKean: Batman – Arkham Asylum. Panini, Stuttgart 2009. 132 Seiten, € 14,99
BATMAN: DER RAT DER EULEN
Nachdem Scott Snyder („Wytches“) mit Co-Autor Stephen King „American Vampire“ etabliert hatte, dauerte es nicht mehr lange, bis Snyder „Batman“ als Hauptautor übernahm und seither für viele Veränderungen und noch mehr Aufsehen sorgt. Seine erste große Storyline mit dem beliebten „Spawn“-Zeichner Greg Capullo stellt den Dunklen Ritter gegen eine uralte, skrupellose Geheimorganisation: Den Rat der Eulen. Und der würde in der Storyline, die in zwei Sammelbänden vorliegt, aus dem Gotham des Fledermaus-Reckens gerne die Stadt der Eulen machen …
Scott Snyder, Greg Capullo: Batman Paperback 1: Der Rat der Eulen. Panini, Stuttgart 2013. 180 Seiten, € 16,99
Scott Snyder, Greg Capullo: Batman Paperback 2: Die Stadt der Eulen. Panini, Stuttgart 2014. 212 Seiten, € 16,99
BATMAN: DIE RÜCKKEHR DES DUNKLEN RITTERS
Vor zehn Jahren hat sich Batman zurückgezogen. Und Gotham versank in einem Strudel der Gewalt. Aber Bruce Wayne ist besessen. Und nun, mit über 50, steigt er wieder ins Kostüm, um seine Stadt zu retten. Das zentrale Batman-Werk überhaupt und einer der einflussreichsten Comics aller Zeiten. Ein Buch von mörderischer Wucht und großem Pathos, ein modernes, höchst ambivalentes Helden-Epos, das einen ziemlich sprachlos macht.
Frank Miller: Batman: Die Rückkehr des dunklen Ritters. Panini, Stuttgart 2007. 228 Seiten, € 19,95
Zusammengestellt von Christian Endres & Bernd Kronsbein