Absurde Kontroverse um Art Spiegelmans „Maus“

Bild aus Art Spiegelmans "Maus" (Fischer Verlag)

Wie das Börsenblatt, Tagesspiegel und Spiegel Online berichten, hat die Schulbehörde in McMinn County/Tennessee beschlossen, Art Spiegelmans Holocaust-Comic „Maus“ aus dem Lehrplan zu entfernen. Spiegelman erzählt darin in Fabel-haften Bildern die Flucht seiner Eltern aus Nazideutschland. Die Nazis werden als Katzen dargestellt, Polen als Schweine, Juden als Mäuse. Spiegelman erhielt für sein Werk 1992 den Pulitzer-Preis. Es ist bis heute die einzige Graphic Novel, die diese Ehrung erhielt.

Für 13- bis 14-jährige Schüler:innen in der Mittelstufe in Tennessee stand Spiegelmans preisgekrönte Comic „Maus“ seit vielen Jahren auf dem Lehrplan. Damit soll nun Schluss sein. Als offiziellen Grund für die Entscheidung vom 10. Januar, die pikanterweise am Tag vor dem Internationalen Holocaust-Gedenktag publik wurde, gibt die Schulbehörde den „unnötigen Gebrauch von beleidigender Sprache und Nacktheit“ sowie die „Darstellung von Gewalt und Selbstmord“ an.

Nur um das noch einmal in Erinnerung zu rufen: Der von Historikern gelobte und in unzähligen Ausstellungen gezeigte Comic erzählt vom Holocaust, Beleidigungen, Gewalt, ausgestellte Nacktheit und Tod sind elementarer Bestandteil dieser Geschichte.

Spiegelman selbst äußerte sich gegenüber CNN und sagte, er sei verblüfft und ihn mache die Entscheidung sprachlos.

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Hier gibt es außerdem einen Kommentar von Andreas Busche beim Tagesspiegel.