Der totgeglaubte Krieg – (Online-)Cartoon-Ausstellung zum Ukraine-Krieg

© Marian Kamenski

Aus dem Veranstaltungstext:

Sie läuft täglich und rund um die Uhr: die neue Ausstellung in der Fenstergalerie am schauraum: comic+cartoon. „The war believed dead – Der totgeglaubte Krieg“ ist der Titel der virtuellen Cartoon-Ausstellung im digitalen Schaufenster des Comic-Schauraums (Max-von-der-Grün-Platz 7). Öffentlich und kostenlos zu sehen sind 58 Cartoons von Zeichner*innen aus 28 Ländern, die sich mit dem Ukrainekrieg auseinandersetzen. Die Ausstellung läuft bis zum 30. Juni 2022.

Die Cartoon-Kunst gilt als schnellste künstlerisch-mediale Gattung der Reaktion auf aktuelle Ereignisse, gerade auch in Form der tagespolitischen Karikatur. Mit einem feinen Gespür für das Zeitgeschehen reagieren Cartoonist*innen seit dem ersten Kriegstag künstlerisch auf die Situation. „Die Cartoons stammen aus vielen Ländern Europas, aber auch z.B. aus Burkina Faso, Tansania, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Israel, China oder dem Iran. Ziel war es zu zeigen, dass zu diesem Thema die ganze Welt in Aufruhr ist“, sagt Bernd Pohlenz, Kurator der internationalen Werkschau.

Die Ausstellung präsentiert auch einige Arbeiten des ukrainischen Zeichners Oleksiy Kustovsky, der seine Cartoons direkt unter dem Eindruck des Krieges vor Ort im Raum Kiew erstellt, sowie Motive aus Russland mit russischer Propaganda: Zu sehen ist eine vermeintlich zum Untergang verurteilte „Titanic“ namens „Democracy“ – gefolgt von einem österreichischen Cartoon zum untergegangenen russischen Raketenkreuzer Moskva. „Nicht selten in der Geschichte kam in Kriegen auch die Karikatur als Waffe zum Einsatz, als Demaskierung gegnerischer Propaganda oder als eigene Waffe gegen den Feind“, sagt Bernd Pohlenz.

Für die Auswahl der Arbeiten waren Aktualität, Qualität und inhaltliche Originalität ausschlaggebend sowie die Mischung der Nationalitäten. Die Ausstellung startet mit plakativ-bedrohlichen Putin-Darstellungen, sie variiert das Panzer-Motiv mit dem Z-Symbol, Trümmer und Bomben-Chaos. Mehrfach interpretiert wird auch Putins berüchtigter langer Tisch. Es folgt der Übergang in die zeichnerisch dargestellte Gefahr eines atomaren Dritten Weltkriegs und in Endzeit- bzw. Steinzeitvisionen.

Die gesamte Ausstellung ist auch online zu sehen: