Kritik



Spannend auf allen Ebenen

In Fred Vargas und Edmond Baudoin Noir-Erzählung „Das Zeichen des Widders“ müssen Text und Bild stets neu untereinander ausmachen, wer gerade die narrative Oberhoheit hat – ein gelungener Konflikt
Von THOMAS WÖRTCHE


Bloß raus hier

Systemische Gemeinheiten: Riad Sattoufs Comicchroniken „Der Araber von morgen“ und „Esthers Tagebücher“
Von SVEN JACHMANN




Das Politische kaum erfasst

Die Comicreihe „Marshal Bass“ macht einen der ersten schwarzen Deputy US Marshals zum Titelhelden. Ein wenig fehlt allerdings das Gespür fürs Politische am Thema
Von MARIO ZEHE


Die Leiden des Zöglings Bernhard

In „Die Ursache“ rechnet Thomas Bernhard mit den Schrecken seiner Internatszeit ab. Lukas Kummers Graphic Novel findet dafür eine gewaltige Bildsprache. Nun erscheint mit „Der Atem“ der dritte Band
Von KARIN KRICHMAYR



Die Last des Zeichners

Léo Malet als Comic, sogar sein Hauptwerk „Die Schwarze Trilogie“. Aber nicht von Jacques Tardi gezeichnet und inszeniert. Kann das gutgehen?
Von THOMAS WÖRTCHE


Streifzug durch die Ära Merkel

Klaus Stuttmann zeichnet Angela Merkel, seit sie vor mehr als 30 Jahren die politische Bühne betreten hat. Zum Ende ihrer Kanzlerschaft hat er sich noch einmal sein 2018 erschienenes „Merkelbilderbuch“ vorgenommen
Von ANDREA HEINZE





Quer durch die Neurosenzonen Frankreichs

Barus „Autoroute du soleil“ ist der schlagende Beweis, wie überzeugend und substantiell Kunst sein kann, die etwas zu erzählen hat. Jetzt hat Reprodukt den Klassiker neu aufgelegt
Von THOMAS WÖRTCHE


Hör mal, wer da hämmert

„Bigfoot“ ist ein Horrorcomic voller zivilisatorischer Hybris – in seinem Spätwerk übt sich Richard Corben als Familienaufsteller
Von SVEN JACHMANN



Nüchtern und ohne Personenkult

Die Geschichte von Widerstandsbewegungen war lange vom Blick der 68er-Generation geprägt. Lea Loos‘ Comic „Widerstand ist zwecklos – Nein!“ zeichnet diese Geschichte aus der Perspektive der „Fridays for Future“-Generation
Von ANDREA HEINZE




Am Ende ist Krieg

Jean-Patrick Manchette, Krimi-Ikone der Linken, ist 1995 gestorben. Sein Programm bleibt aktueller denn je, und Comics wie „Blutprinzessin“ halten die Flamme am Brennen
Von THOMAS WÖRTCHE



Der König und sein Keller

Was Tom King und Mitch Gerads anpacken, wird zu Gold: Sowohl „Sheriff of Babylon“ als auch die Eisner-Award-prämierte Miniserie „Mister Miracle“ haben Comicfans begeistert. Bei „Strange Adventures“ wird das nicht anders sein
Von GERRIT LUNGERSHAUSEN




Scary Tales

„Snow, Glass, Apples“, „Rotwölfchen“ und „Elma“ – drei Comics, die auf die Macht und Verführbarkeit von Erzählungen hinweisen und als moderne Märchen ein Kernthema unserer Zeit bedienen
Von GERRIT LUNGERSHAUSEN



Vorwärts nimmer!

Die große Regression als unendlicher Spaß – Comickünstler Henning Wagenbreth dreht in „Rückwärtsland“ am Rad der Zeit
Von MARIO ZEHE


Kraken und erste Küsse

Tony Sandovals „Wasserschlangen“ ist ein beeindruckend schönes und faszinierend verwirrendes Phantastik-Kleinod
Von GERRIT LUNGERSHAUSEN


Unlucky Loser

Noah van Sciver zeichnet in „Fante Bukowski“ das Porträt eines schreibenden Ekelpakets
Von JONAS ENGELMANN




Klopf auf Holz

Wenn aus Menschen Bäume werden – Jeff Lemires neue Horror-Miniserie „Family Tree“
Von BERND WEIGAND



Den Berg hinauf

Ein „federleichtes“ Bilderbuch über gelingende Toleranz, doch der Weg dorthin kann steinig, dornig und abgründig sein
Von MARIO ZEHE


Floaten durch eine queere Weltraumutopie

In Tillie Waldens Graphic Novel „Auf einem Sonnenstrahl“ fällt es nicht weiter auf, dass kein einziger Mann vorkommt. Nicht nur die Bilder des Space-Opus sind atemberaubend
Von KARIN KRICHMAYR





Mythenbilder

Huberts und Kerascoëts „Schönheit“ ist ein radikales Märchen, in Jens Harders „Beta …civilisations“ feiert der Fortschritt fröhliche Urständ
Von OLE FRAHM